Widerstand ist der große Gegner der Heilung. Liebe ist dagegen die beste Ärztin.

LEBENSFREUDE FÜR CHRONISCH KRANKE

Oft höre ich von gesunden Menschen: Wenn ich MS bekomme und querschnittgelähmt im Rollstuhl sitzen müsste, möchte ich nicht mehr leben. Oder: Wenn ich dement werde, nehme ich Sterbehilfe in in Anspruch. Harte Aussagen, die oft schockieren. Ich habe in meinem Leben schon viele chronisch kranke Menschen getroffen, und bin immer wieder aufs Neue beeindruckt, mit welcher Selbstverständlichkeit sie das Leben meistern, was für eine positive Ausstrahlung, Akzeptanz und Lebensenergie sie aufbringen. Auch diejenigen, die vor Ausbruch ihrer Krankheit noch solche Sprüche geklopft haben.

Was bedeutet chronisch krank?

Chronisch krank heißt, dass man mit einer langfristigen, oft nicht heilbaren Krankkeit lebt, die den Alltag beeinträchtigen kann und ständige Behandlung erfordert. In Österreich schätzt man, dass ca. 4,9 Millionen aller über 15jährigen eine chronische Krankheit haben, 2,8 Millionen darunter leiden unter Krankheiten, die eine mehr oder weniger schwere Beeinträchtigung nach sich ziehen. Registrierte Behinderungen sind allerdings hier nicht miteingerechnet (8,3%).
Chronisch krank bedeutet aber nicht, dass man  – vor allem unter den medizinischen Bedingungen, wie wir sie hier vorfinden, auf Lebensqualität verzichten muss.

Mentale Unterstützung für chronische kranke Menschen

Viele chronisch Kranke können ihr Leiden gut verbergen und nehmen scheinbar unbeschwert am öffentlichen Leben teil. Natürlich ist das nur eine Seite: im Alltag gibt es für chronische Patient:innen immer wieder Schmerzen, Verzweiflung, Müdigkeit, Bewegungs – und Leistungseinschränkung, Wut und Tränen.Und: Ist das nicht normal? Es ist menschlich, dass wir uns in so einer Situation auch mal gehen lassen und unseren Gefühlen freien Lauf lassen. In der Medizin und auch Psychologie weiß man längst, dass das Zulassen von Trauer, Angst und Wut durchaus heilsam sein kann. Viele Menschen wachsen sogar daran, entwickeln Resilienz, was so viel heißt, wie aus Hürden und Schicksalschlägen lernen, daraus Kraft schöpfen und für etwas Neues, Positives nützen.
Genauso ist es selbstverständlich, dass Menschen mit chronischen Krankheiten Unterstützung brauchen: fortwährend oder dann und wann. Je nach Krankheitsbild und Größe der Belastung.

Mentalcoaching für mehr Lebensfreude

Lebe dein Leben
Chronisch krank zu sein bedeutet nicht automatisch, dass man keine Lebensqualität mehr hat. Mentale Stärke hilft, die eigenen Ressourcen neu zu entdecken und sie so einzusetzen, dass man Energie und Lebensfreude spüren kann, auch wenn der Alltag oft eine Herausforderung darstellt.

Aufgeben ist kein Weg
Auch wenn die Krankheit nicht heilbar ist, gibt es Wege, sich an die Umstände anzupassen und das Leben so angenehm wie möglich zu gestalten.

Hilfe annehmen
Es ist kein Zeichen von Schwäche, Hilfe und mentale Unterstützung zu suchen und sie anzunehmen. So entdeckt man Perspektiven und Stärken, auf die man selbst vielleicht gar nicht gekommen wäre. Auch Selbsthilfegruppen sind eine gute Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Allerdings sollte man dann auch wieder „neutrale“ Kontakte suchen, damit man nicht Gefahr läuft, von „negativer Energie“ überrollt zu werden oder in Selbstmitleid verfällt.

Neue Chancen
Nicht selten erschließen sich durch Schicksalschläge oder Krankheiten neue Interessen, Talente oder Ideen, die zu einer neuen Berufung werden. Auch hier ist Mentalcoaching sinnvoll, denn dadurch kann man Wege ins Unterbewusstsein finden, die ein hohes Maß an Kreativität ermöglichen.

Systemische Unterstützung für die ganze Familie
Oft leidet auch die Familie mit. Um ein harmonisches Umfeld zu erzeugen, in dem sich alle verstanden fühlen, ist es besonders wichtig,  alle miteinzubeziehen und systemisch zu coachen. Das führt ähnlich wie beim Krebs-Coaching zu einer höheren Lebensqualität für alle Beteiligten. Es unterstützt die Betroffenen, das Leben in den Mittelpunkt zu stellen und die Krankheit in den Alltag  zu integrieren.

Weitere Themen im Rahmen von Mentalcoaching bei chronischen Krankheiten

  • Integration der chronischen Krankheit in den Alltag
  • Selbstmanagement: Wie gehe ich mit mir und meinen Ressourcen um?
  • Umgang mit Familie, Freunden und anderen Menschen im näheren Umfeld
  • Thema Adhärenz (Therapietreue): Wie konsequent werden Therapien eingehalten und Medikamente eingenommen?
  • Zerbrechen von Lebensplänen und Trauerbewältigung
  • Berufliche Perspektiven und chronische Krankheit